Vorwort
Der Mensch versucht mit den Instrumenten der Sprache und der Logik die Welt zu
verstehen. Zum Verständnis der Natur verwendet man die Fachsprache der Physik
sowie die Logik der Mathematik. Wer sich als Einsteiger mit theoretischer Physik
auseinandersetzt stellt bald fest, dass scheinbar klare Begriffe wie "Energie, Zeit, ...
leicht zu abstrakten mathematische Grössen werden. Damit ist der Punkt erreicht
um innezuhalten, und die Bedeutung der Fachbegriffe neu zu verstehen.
Der Philosoph Wittgenstein hat die Bedeutung von Begriffen und Sätzen logisch
untersucht. Wittgenstein hat erkannt: "Wir machen uns Bilder der Tatsachen; der
Satz ist ein Bild der Wirklichkeit". Damit ist es sinnvoll, diese Bilder entsprechend
unserer zunehmenden Erkenntnis zu hinterfragen, anzupassen und neu zu ordnen.
Von Wittgenstein stammt auch die sinngemässe Aussage : "Alle Philosophie ist
Sprachkritik. Ihr oberstes Ziel ist die logische Klärung von Gedanken". ( Ob sich
nun der Zweck der Philosophie in dieser Aussage erschöpft, sei dahingestellt. )
Ich vertrete die Auffassung, daß man die physikalischen Fachbegriffe von Zeit zu
Zeit einer solchen "Sprachkritik" unterziehen sollte. Daher suche ich nach neuen
Beschreibungen physikalischer Begriffe, welche sich an meinem Weltmodell der
"dynamischen Symmetrie" orientieren. Diese Beschreibungen klingen für einen
Physiker sicher ein wenig unorthodox. Das nehme ich aber gerne in Kauf, um für
den "Laien" ein geordneteres Verständnis der physikalischen Welt zu vermitteln.
Wen meine Ausdruckweise stört, möchte diese einfach als didaktisches Mittel
betrachten, um abstrakte physikalische Vorstellungen gedanklich zu sortieren.

Weltmodell
Die "physik-o-sophische" Basisthese : Die Struktur der Welt erscheint als...

Im Wort
Mit "unendlicher Dynamik" ist eine stetige Schwankung des "Nichts" gemeint. Das
bedeutet, es entstehen im "Nichts" laufend irgendwelche Eigenschaften. ( Energie,
Raum, Bewegung, Felder, usw.) Diese Eigenschaften treten in jeder Stärke, sowohl
positiv als auch negativ in Erscheidung. Als Summe aller Eigenschaften ergibt sich
die Null. Das bedeutet die Schwankungen gleichen sich symmetrisch aus, sodass
wiederum das "Nichts" in Erscheinung tritt. ( Siehe auch Der Symmetriebruch )
Das "unendlich dynamische Nichts" verhält sich etwa wie ein bewegtes Wellenmeer.
Die Wellenberge und Wellentäler überlagern sich, und bilden als ihren
statistisch durchschnittlichen Zustand eine feste Meereshöhe. Wie in einem tiefen
Meer können sich unter Umständen verschiedene stabile Strömungen ausbilden.
Diese Strömungen verändern in ihrer Gesamtheit den Meeresspiegel nicht, und
zeigen daher stets in den inneren Eigenschaften eine gegenläufige Symmetrie.
Dieses "Wellenmeer" kann unendlich verschiedene Eigenschaften hervorbringen.
Alle stabilen Eigenschaften treten dabei als "Dimensionen" in Erscheinung. Die
Dimensionen haben ähnlich wie Meeresströmungen gegenläufige Symmetrie.
Diese Ordnung der Dimensionen ändert nichts am "Meeresspiegel des Nichts".
Das "Nichts" kann somit eine Ordnung in die "unendliche Dynamik" einbringen.
Alle stabil existierenden Dimensionen müssen sich relativ anhand des "Nichts"
orientieren. Die Stabilität des Nichts ist folglich auch notwendig für die Stabilität
der vorhandenen Dinge. Und ohne die Symmetrie wäre der Grundzustand des
"Nichts" nicht stabil zu halten. (*)
Im Bild
Symmetrie
Alle vorhandenen Grössen legen in Ihrer gesamten Symmetrie sozusagen den
"Nullpunkt des Nichts" fest. Relativ zu diesem Nullpunkt kann die Grösse aller
Eigenschaften bestimmt werden. Die Symmetrie bildet also eine notwendige
Eigenschaft eines "stabilen Nichts" innerhalb einer unendlichen Dynamik. (*)
Veranschaulichung:
Die Körpergrösse eines Menschen ist beispielsweise erst messbar, wenn ein
"Nullpunkt" definiert wird. Normalerweise definiert man die Fußsohlen eines
stehenden Menschen als Nullpunkt, und man misst bis zum Kopf. Man könnte
alternativ auch die Körperlänge vom Schwerpunkt aus ermitteln. Das spielt für
die Messung keine Rolle, entscheidend ist aber irgend ein fester Nullpunkt.
Analog dazu beziehen sich alle stabile Eigenschaften auf einen "Nullpunkt".
Mathematische Bilder
Die "unendlich dynamische Symmetrie" wird in fraktalen Objekten erkennbar.
Ein Fraktal ensteht, indem man eine Abbildung ( meist komplexe Funktion )
immer wieder auf sich selbst anwendet. Diese Ergebnisse können graphisch
als schöne symmetrische Gebilde dargestellt werden. Die Symmetrie wieder-
holt sich dabei immer wieder in den immer kleineren Details der Abbildung.
Stellen wir uns vor, wir bewegen uns in unendlich feine Tiefen des Fraktales,
und verändern dabei langsam die Parameter der Abbildung. Dann werden wir
laufend chaotische Veränderungen, und wieder neue Symmetrien entdecken.
Damit erkennen wir einen Ausschnitt der "unendlich dynamischen Symmetrie" :

Ein anderes mathematisches Bild zur "unendlich dynamischen Symmetrie" ist die
Entwicklung der Primzahlen. Die Primzahlen erscheinen auf der Zahlengerade in
völlig unregelmässigen Abständen. Dieses Verhalten spiegelt gut den Vorgang der
unendlichen Dynamik wieder. Die Primzahlenfolge entwickelt sich aber nicht völlig
zufällig, sondern verläuft innerhalb mathematischer Regeln. (bzw. Theoreme) Diese
Regeln zeigen die übergeordneten Symmetrien der dynamischen Primzahlenfolge.
Beispiele
Die "unendlich dynamische Symmetrie" ist z.B. in folgenden Bereichen erkennbar:
Objekt / Bereich
|
Dynamik
|
Symmetrie
|
Schneeflocken
|
Individuelle Flockenform
|
hexagonale Kristallstruktur
|
Blätter
|
Individuelle Blattform
|
Zugehörigkeit zu einer Baumart
|
Wetter
|
Strömungswirbel
|
Klimazonen
|
Spielende Kinder
|
Herumalbern
|
Spielregeln
|
Musik
|
Variationen, Synkopen
|
Tonart, Takt
|
Psychologie
|
Freiheit, Experimente
|
Ethik, Lebensweisheit
|
Physik
|
Fluktuationen, Chaos
|
Dimensionen, Zustände
|
Mathematik
|
unentscheidbare Fragen
|
Sätze
|
Philosophie
|
Sein, Freiheit, Wille
|
Idee, Prinzip, Wille
|
(*) Philosophischer Ausblick
Dieses "Nichts" ist nicht mit einem absoluten "Nichts" zu verwechseln. Während
das "absolute Nichts" keine Eigenschaften besitzt, und damit nicht einmal vom
Menschen gedacht werden kann, ( Denken ist bereits eine Eigenschaft..! ) , so ist
unser "Nichts" mit der Eigenschaft der "unendlichen Dynamik" ausgestattet. Die
Frage nach der Ursache dieser Eigenschaft führt uns zu theologischen Fragen.
(*) Theologischer Ausblick
Beim ersten Nachdenken könnte die Vorstellung aufkommen, die "unendlich
dynamische Symmetrie" würde uns eine "Welt ohne Gott" plausibel machen.
Man bräuchte dazu die Ursache der "unendlichen Dynamik" nur in sich selbst
suchen. Im weiteren Nachdenken ist erscheint es mir aber genau so plausibel,
in der "unendlichen Dynamik" den "Finger Gottes" zu erkennen. Es ist für uns
nicht zu erkennen, welche Mächtigkeiten die genannte Unendlichkeit aufweist,
und worin sie sich gründet. Ausserdem kann die Anzahl, die Abstimmung und
die Stabilität der erkennbaren Symmetrien als Indiz für eine Planung gelten. Die
Frage nach dieser Vollständigkeit führt uns zu weiteren theologischen Fragen.

Naturmodell
Die Entwicklung der Naturmodelle zeigt das menschliche Bestreben, die Natur mittels
der Anwendung von Symmetrien immer besser zu verstehen. Tatsächlich kann das
Verhalten der Natur mit der Hilfe von Symmetrien zwischen Raum, Zeit, Materie und
Energie sehr erfolgreich modelliert werden. Dieses Prinzip ist heute Grundlage für die
"tragenden Säulen der theoretischen Physik", nämlich der Quantenmechanik und der
Relativitätstheorie. Es werden auswändige theoretische Forschungen betrieben, um
diese Theorien innerhalb einer einzigen "vereinheitlichten Theorie" zu verschmelzen.
Diese Aufgabe hat sich jedoch als ausserordentlich schwierig herausgestellt, weil beide
Theorien sehr unterschiedliche Aspekte der Natur beschreiben. In der Quantenmechanik
treffen wir auf das Phänomen der Energiefluktuationen, im Bereich kleinster Distanzen.
Dieses "unendlich dynamische" Brodeln der Quantentheorie passt nun gar nicht zu der
völlig "sauberen Raum-Zeit Symmetrie" in der Relativitätstheorie. Jede Theorie deckt
bis heute nur Ihren Bereich in der Natur ab. Daher ist ein Prinzip gefragt, welches beide
Natureigenschaften unfasst.
Ich beschreibe daher einen groben Rahmen für dieses gemeinsame Naturprinzip, mit
dem Begriff der "unendlich dynamischen Symmetrie". Dieses Prinzip beschreibt eine
Koexistenz von Symmetrie und dynamischen Symmetriebruch, bzw. von Gleichmass
und Veränderung, von Ordnung und Chaos, bis hin zum Determinismus und Freiheit.
Die symmetrisch umformbaren Dimensionen
Das Konzept der "unendlich dynamischen Symmetrie" legt nahe, dass die
Dynamik selbst chaotischen Schwankungen unterliegt. Diese Fluktuationen
des Nichts verhalten sich in etwa wie ein stetig wechselnder, böiger Wind.
Leider ist so eine chaotisch wechselnde Dynamik nicht geeignet, um eine
bleibende Information zu erzeugen und an einen Beobachter zu vermitteln.
Jede stabile, und damit beobachtbare Dynamik ( = Naturgesetze ) erfordert
Symmetrieeigenschaften, welche chaotische Schwankungen gleichrichten,
und damit die Instabilität der Dynamik verhindern. ( vgl. konstanter Wind )
Die Beobachtung eines dynamischen Vorganges erfordert also eine gewisse
Beständigkeit dieses Vorganges. Die Symmetrie liefert diese Beständigkeit.
Folglich sind nur "symmetrisch umformbare Dimensionen" klar erkennbar.
Die Physik
In der Physik beobachten wir den Austausch und die Umwandlung von Energie
zwischen verschiedenen Erscheinungsformen. Betrachtet man die Energie als
Dimension, so können wir von stetiger Umformung der Dimensionen sprechen.
Aus der Symmetrieforderung ergeben sich automatisch die Erhaltungssätze,
wie Energieerhaltung, Impulserhaltung, Konstanz der Lichtgeschwindigkeit...
Es ist Aufgabe der Physik zu beschreiben, welche Grundeigenschaften aus der
unendlichen Dynamik entstehen, wie sich diese zu Dimensionen stabilisieren,
und welche Symmetrien oder Asymmetrien sich dort bilden können.
Die physikalische Welt erweist sich als ein Bereich gegenläufig symmetrischer
Stabilitäten in einem chaotischen Meer vieler Eigenschaften. Das Chaos ergibt
sich aus der "unendlichen Dynamik". Die Ordnung ergibt sich aus der Symmetrie.
Die "unendlich dynamische Symmetrie" liefert damit das Wesen physikalischer
Vorgänge. Die Dynamik physikalischer Vorgänge ist einfach der Weg der Welt,
zu einer universellen Zustandssymmetrie. ( -> Gleichgewicht, Entropiezunahme ).
Physikalische Gesetze sind Möglichkeiten, die "unendliche Dynamik" zwischen
den allen daraus stabil formbaren Dimensionen symmetrisch neu aufzuteilen.
Daraus lässt sich der Rahmen für eine physikalische "Weltformel" ableiten.

Die Basisthesen
Als Kern dieser Darstellung folgen hier einige Thesen, ohne Erläuterung. Weitere
Erklärungen zu den Aussagen sind in den jeweiligen Fragebereichen zu finden.
Die Basisthesen :
1. Als Grundlage des Weltmodelles wird die "unendliche Dynamik" betrachtet.
2. Die unendliche Dynamik bildet durch Symmetrien geordnete Dimensionen.
3. Der physikalische Raum enthält viele Dimensionen verschiedener Ausdehnung.
4. Dimensionen bilden Grundformen als linearer Raum oder als zyklischer Raum.
5. Der 4-dimensionale Bewegungsraum umfasst die 4-dimensionale Raumzeit.
6. Zeit ist Bewegung im zyklischen Raum, und damit nur eine abgeleitete Gösse.
7. Chaos und Ordnung, Freiheit und Determinismus existieren nebeneinander.
8. Die 5 "wichtigsten" Dimensionen sind 3-d Raum, Bewegung, und Energie.

Begriffe
Vorbemerkung
Wenn sie wissenschaftliche Definitionen der verschiedenen physikalischen Grundbegriffe wie z.B. "Raum", "Zeit", "Energie",...
suchen, möchte ich Sie auf die entsprechende Fachliteratur bzw. auf populäre Nachschlagewerke verweisen ( wikipedia, Brockhaus, ...).
Hier erscheinen vielmehr einige "unorthodoxe" Umschreibungen zu einigen physikalischen Grundbegriffen.
Ziel ist, einige grundlegenden Eigenschaften der Natur anhand des Konzeptes der "unendlich
dynamischen Symmetrie" logisch zu verknüpfen.
Zu diesem Zweck umschreibe ich bekannte physikalische Grössen mit den
Ausdrücken " Symmetrie, Dimension, Dynamik, Energie, linearer Raum,
zyklischer Raum". Diese Ausdruckweise erscheint als roter Faden in meiner
Ideensammlung. Es folgt ein Überblick zu der verwendeten Begriffswelt :
Begriff
|
Beschreibung
|
Dynamik
|
Änderung physikalischer Zustände ( räumlich, zeitlich...)
|
Symmetrie
|
Gleichmass oder Gegenbildlichkeit verschiedener Gössen
|
Dimension
|
eine geordnete, stabile Grundeigenschaft der Natur
|
Linearer Raum
|
offene, flache Ausdehnung aus unserer Alltagserfahrung
|
Zyklischer Raum
|
geschlossene, kreis- oder schleifenförmige Ausdehnung
|
Geschwindigkeit
|
Bewegung im linearen Raum ( Meter/Sekunde )
|
Zeit
|
Bewegung im zyklischen Raum ( Sekunde )
|
Bewegungsraum
|
Dynamischer (4-dim) Raum, dem stets Bewegung innewohnt
|
Energie
|
Dynamikmenge, "Änderungsvermögen" eines Objektes
|
pot. Energie
|
Stehende Dynamikmenge im linearen oder zyklischen Raum
|
kin. Energie
|
Bewegte Dynamikmenge im linearen oder zyklischen Raum
|
Impuls
|
Auslenkung des Raumes durch Energietransport
|
Kraft
|
Ungleichgewicht aller Energiedrücke im linearen Raum
|
Temperatur
|
positive Energie ("Druck") im linearen Bewegungsraum
|
Masse
|
positive Energie ("Druck") im zyklischen Bewegungsraum
|
